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Graphische Sammlungen
Die Graphische Sammlung des Fach Kunst der Universität Osnabrück besteht seit 1984 und besitzt einen Bestand von 1200 Blättern Originalgraphik vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Malerbücher und Mappeneditionen sowie illustrierte bibliophile Bücher ergänzen die Sammlung.
Der Graphikbestand dokumentiert die Entwicklung der graphischen Kunst von Holz- und Kupferstich des 15. Jahrhunderts über Ausprägungen und Weiterentwicklungen im 16. und 17. Jahrhundert bis zur Reproduktionsgraphik, Illustrationsgraphik und Malerradierung im 18. Jahrhundert.
Neben anderen stehen Blätter von Dürer, Callot, Rembrandt, Rubens, Ostade, Eisen, Hogarth, Chodowiecki, Moreau-Le Jeune, Boucher und Goya für die künstlerische Entwicklung zur Verfügung mit ihren Eigenheiten und zeittypischen Ausformungen und Sujets.
Das 19. Jahrhundert ist mit Graphiken wichtiger Entwicklungen, beispielsweise Romantik, Schule von Barbizon, Impressionismus und Symbolismus vertreten. Einen besonderen Schwerpunkt stellt hier die französische Karikatur mit Honoré Daumier und seinem Umfeld dar.
Die Kunst des 20. Jahrhunderts mit ihrem Stilpluralismus zwischen Gegenständlichkeit, Abstraktion und ungegenständlicher Kunst ist bis zur Gegenwart gut dokumentiert. Radierungen und Lithographien von Liebermann und Corinth zeigen den deutschen Impressionismus, Blätter von Picasso dokumentieren seine besondere künstlerische Stellung. Arbeiten von Bill, Albers, Schultze und Tapies veranschaulichen ungegenständliche Werke von der geometrischen abstrakten Kunst bis zum Informel. Untersucht werden Ausdrucksformen graphischer Kunst mit ihren künstlerischen Ausformungen, Eigenheiten und Besonderheiten im historischen und aktuellen Kontext. Neben der Handzeichnung stellt die Druckgraphik mit ihrem spezifischen künstlerischen Möglichkeiten in den verschiedenen Techniken einen Untersuchungsschwerpunkt dar.
Besondere Bedeutung finden daher beispielsweise die Ausdrucksformen des Kupferstichs, der Radierung, der Aquatinta, der Lithographie, des Holzschnitts und Serigraphie. Es wird nach den medialen Möglichkeiten wie auch nach der Art und Weise des Umgangs mit graphischen Bildmitteln und Verfahren sowie deren Veränderungen gefragt. Neben den künstlerisch-technischen Bedingungen stehen die Entwicklungen individueller künstlerischer Positionen sowie die Analyse der Bildrealität im Wirkungsgefüge zur Zeit-, Kultur- und Ideengeschichte zur Untersuchung. Die Erweiterung der Sammlung berücksichtigt die künstlerische Qualität, den thematischen Bezug und drucktechnische Aspekte.